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Malmaschine


Anleitung

Damit die Malmaschine sich auf die beabsichtigte Weise über das Papier bewegen kann, muss das rotierende Propellerrad des Axiallüfters eine - im Normalfall unerwünschte - Unwucht erhalten. Diese lässt sich durch eine ungleichmäßige Flügelverteilung erreichen. Deshalb werden von den gleichmäßig nebeneinander angeordneten Propellerflügeln des Axiallüfters zwei herausgebrochen. Weil der Kunststoff in der Regel dünn und spröde ist, lässt sich das mit den Fingern machen. Dazu werden meist keine Werkzeuge benötigt. Trotzdem ist Vorsicht vor scharfkantigen Bruchstellen geboten, an denen man sich verletzen könnte! Sollte sich beim ersten Probelauf herausstellen, dass die Unwucht noch zu gering ist, bricht man einfach noch weitere Flügel heraus.

 

Die Herstellung der elektrischen Anschlüsse

Als erstes wird der Flachstecker von den verschiedenfarbigen Anschlusskabeln getrennt. Danach sind die freiliegenden Kabelenden abzuisolieren. Für die Spannungszuführung werden nur zwei Kabel benötigt. Das schwarze Kabel wird mit dem schwarzen Kabel des Batterie-Anschlussclips verbunden. Die Verbindung kann durch einfaches Verdrillen der beiden Anschlüsse hergestellt werden. Besser – weil haltbarer - ist jedoch eine Lötverbindung oder die Verbindung über eine Lüsterklemme. Falls keine Lüsterklemme verwendet wird, sollte die Verbindungsstelle der beiden Kabel mit Isolierband umwickelt werden. Damit ist der Kontakt zum Minuspol hergestellt.

Um herauszufinden, welches von den übrigen (teilweise bis zu drei) noch freien Kabeln des Lüfters zum Plusanschluss führt, wird zunächst die Batterie mit dem Batterie-Anschlussclip verbunden. Sodann werden die abisolierten Kabelenden einzeln an das rote Kabelende des Batterie-Anschlussclips gehalten. Dabei ist Vorsicht geboten und es sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass man nicht in den Lüfter greift. Wenn nämlich das zum Plusanschluss führende Kabel Spannung erhält, wird der Stromkreis geschlossen und der Lüfter läuft sofort an. Durch dessen hohes Drehmoment könnten schmerzhafte Verletzungen entstehen. Das Plus-Kabel wird wie oben für den Minusanschluss beschrieben mit dem roten Kabelende des Batterie-Anschlussclips verbunden. Vorher ist die Batterie abzuklemmen.

Alle übrigen Kabel werden nicht benötigt und sollten möglichst nah am Lüfter abgeschnitten werden. Die Nylonclip- Rohrschelle dient als zuverlässige Batterie-Halterung. Sie wird mit der Öffnung nach oben mittig auf der unbeweglichen Seite des Lüfters – genau an der Stelle, wo sich das Typen-Etikett befindet - mit Heißkleber befestigt. Es empfiehlt sich, dieses Etikett vorher abzulösen. So wird eine höhere Festigkeit der Klebung erreicht.

Das Anbringen des Malwerkzeugs

Die vier Faserstifte werden außen am Lüftergehäuse mit Hilfe von biegsamen Elektroinstallationskabeln befestigt. Dafür bieten sich die vier Bohrungen an den Ecken des Lüfters geradezu an. Die Kabel passenden Durchmessers werden jeweils bis zur Hälfte ihrer Länge durch die Bohrungen gesteckt. Die oben und unten aus der Bohrung herausragenden gleichlangen Enden der Kabel werden sodann mehrmals fest um die Faserstifte gewickelt. Die Stifte sind so auszurichten, dass die Malmaschine nicht kippelt, sondern mit allen vier Faserstiften fest auf dem Papier steht. Sollte die Draht-Stift-Verbindung zu locker sein, kann die Stabilität mit etwas Heißkleber verbessert werden. Dabei sollte des Guten aber nicht zu viel getan werden. Nach Anschluss der Batterie und deren Befestigung in der Rohrschelle ist die Malmaschine betriebsbereit. Auf das großformatige Papier gesetzt, wird sie sofort ihre künstlerische Tätigkeit entfalten, deren Zufallsergebnisse äußerst beeindruckend sein können.


Erklärung

Wenn der Propeller eines unversehrten Axiallüfters mit hoher Drehzahl läuft, soll sich in dessen Umfeld nichts mitbewegen. Das ist jedoch nur dann der Fall, wenn bei rotierenden Körpern die Masseverteilung um den Drehpunkt absolut gleichmäßig (gewuchtet) ist. Anderenfalls können Schwingungen entstehen, die sich „aufschaukeln“, woraus unerwünschte Kräfte resultieren. Diese verursachen ungleichmäßige Belastungen, die erhöhten Materialverschleiß nach sich ziehen. Lagerschäden sind da fast „vorprogrammiert“.

In den meisten Fällen, in denen uns im Alltag eine sogenannte Unwucht begegnet, ist diese unerwünscht oder sogar gefährlich. Autoräder müssen deshalb nach einem erfolgten Reifenwechsel genau auf solche Erscheinungen geprüft und im Bedarfsfall ausgewuchtet werden. Liegt nasse Wäsche schlecht verteilt in einer Waschmaschinentrommel, führt die Waschmaschine während des Schleudergangs ein unerwünschtes „Eigenleben“.

Für unsere Malmaschine hingegen ist die ansonsten gefürchtete Unwucht „lebensnotwendig“, damit er sich zitternd und vibrierend von der Stelle bewegen kann. Jede Vibration - auch der Vibrationsalarm jedes Mobilfunktelefons - ist übrigens das Ergebnis einer Unwucht.

Material

    • Heißklebepistole
    • Abisolierzange
    • Seitenschneider
    • Axiallüfter, 12 V, (aus dem Netzteil oder der CPU-Kühlung eines PC-Towers)
    • 9 V-Blockbatterie, z. B. Typ 6 F 22 oder 6 LR 21
    • Batterie- Anschlussclip
    • Nylonclip-Rohrschelle, ø 20 mm
    • 4 Elektroinstallationskabel, Länge 10 cm
    • 4 verschiedenfarbige Faserstifte
    • Isolierband
    • weißes (nicht zu raues) Papier, großformatig (z. B. Flipchart-Papier)